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2000/2001
Fachhochschule Furtwangen
Abteilung VS-Schwenningen
Neubau Hörsaalgebäude

Künstlerische Gestaltung des Gebäudeensembles
Projekt DAS DEUTSCHE HANDWERK: „Zeitzonen“
Bausumme: DM 110 000,--
Staatl. Vermögens- und Hochbauamt Konstanz, Aussenstelle Rottweil, eingeladener Wettbewerb
Nicht realisiert

Skizze: Das Deutsche Handwerk
Skizze: Das Deutsche Handwerk


Künstlerische Projektbeschreibung

12 Uhren, welche innen und außen über die Gebäude verteilt installiert sind, versinnbildlichen zum einen den Bezug zur Tradition der Hochschule als eine im 19.Jh. gegründete Uhrmacherschule, zum anderen den Bezug zum Standort der heutigen Fachhochschule in der alten Kienzle-Uhrenfabrik.

Die den Uhren zugewiesenen Uhrzeiten bzw. Zeitzonen, die durch die unterhalb der Uhren angebrachten Beschilderungen erklärt werden, assoziieren die zunehmende Internationalität der Fachhochschule und damit des Standortes Schwenningen sowie die rasend voranschreitende Globalisierung aller Lebensbereiche, v.a. auch im bzw. durch den High-Tech-Bereich, der zu den vornehmlichen Lerninhalten der FH-Furtwangen/Schwenningen gehört.

Daher soll die zeitlose und üblicherweise direkte optische Information „Uhrzeit“ durch Beobachtungscameras gebrochen bzw. gefiltert werden: Der Campus als Modell der Welt.

Darüberhinaus entstehen zwei in sich autonome Netzwerke, das Netzwerk des „temporären-weltweiten“ und das Netzwerk des „visuellen-lokalen“. Beide Netzwerke stehen sich hier in einem ambivalenten Verhältnis gegenüber. Sie sind gleichzeitig autonom und abhängig voneinander.

Die Uhren samt Beschriftung sowie die die Uhren beobachtenden Cameras sollen am gesamten Gebäudekomplex installiert werden, so dass die Architektur, die „historische“ wie die „zeitgenössische“, innen wie außen, spielerisch erlebbar wird durch ein formales Netzwerk von „Blickwinkeln“, welche der Betrachter nach und nach selbst entwickeln bzw. suchen und entdecken muss.

Das Foyer im Neubau verbindet dabei als eine Art Schaltstelle oder „Meeting-Point“ die über das Gelände verteilten Informationen: Hier werden 12 Bilder von 12 Uhren mit 12 unterschiedlichen Zeitzonen gebündelt und zusammengeführt und mit einem Blick auf 12 Bildschirmen zentral sichtbar. Der Betrachter befindet sich im „Global Village“.


Technische Projektbeschreibung

Geplant ist die Installation von 12 Uhren und 12 Schwarz/Weiss-Beobachtungskameras im Innen- und Außenbereich (Hof, Labor, Senatsraum, Lager, Foyer, Gänge, Putzkammer etc.) des gesamten Gebäudekomplexes. Die 12 Uhren zeigen 12 internationale Zeitzonen (jeweils zwei Stunden Zeitverschiebung). Eine geographische Zuordnung der Zeitzonen zu den einzelnen Uhren ist durch ein unter jeder Uhr angebrachtes Schild mit entsprechenden Städtenamen gegeben. Die Schilder mit den Ortsbezeichnungen sind wetterfest in Polistyrolsandwich gefräst. Die 12 digitalen Beobachtungscameras übertragen permanent (live) das Bild von jeder einzelnen Uhr mit der zugehörigen Ortsbezeichnung auf jeweils einen S/W-Monitor. Die Cameras sind feststehend mit festen Brennweiten in wettergeschützten Gehäusen außen und innen montiert. Sie übertragen ihre Signale über das im Hause bereits installierte Netz (BUS), oder sie werden eigenständig mit separaten Kabeln verlegt. Die Monitore, die die Uhren in den verschiedenen Gebäudebereichen abbilden, sind im Neubau über dem „schwarzen Brett“ im Eingangsbereich montiert. Dort geben sie die Bilder aller 12 Uhren mit den jeweiligen Ortsbezeichnungen wieder.


Installation:

Die 12 Uhren werden über drei funkgesteuerte Hauptuhren angesteuert und von dort aus zentral stromversorgt (Phantomspeisung). Gegen eventuellen Stromausfall ist eine Gangreserve integriert. Alle Uhren stellen sich automatisch auf eventuelle Sommerzeiten um.
Die Cameras lassen sich extern über das Koaxialkabel speisen (24 Volt), bedürfen daher vorraussichtlich keiner gesonderten Stromzuleitung. Dies bedeutet, dass lediglich ein Kabel pro Camera installiert werden müsste. Die Cameras wie auch die Uhren werden in Nähe einer kurzen bzw. unkomplizierten Zuleitungsmöglichkeit installiert. Die letztendlichen Standorte sind in Kooperation und Absprache mit den Verantwortlichen im Hause, den Nutzern sowie dem Hochbauamt zu entscheiden. Die Monitore sowie die dazugehörige Datensteuerung werden im Foyer zentral versorgt. Die Cameras sowie die Uhren und Schilder werden in ausreichend griffsicherer Höhe bzw. in gesicherten Bereichen installiert. Alle Komponenten im Außenbereich sind wetterfest, die Uhren ballgeschützt, so dass diese nicht beschädigt werden können. Die gesamte Installation wird von Fachfirmen,die die Gewährleistung übernehmen, durchgeführt.


Wartung:

Alle Materialien und Funktionskomponenten sind hochwertig und garantieren eine lange Standzeit. Die Wartung der einzelnen Komponenten wird geregelt über langfristige Wartungsverträge mit den Aufstellerfirmen, die bereits im Kostenplan berücksichtigt sind.

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